Donald Trump lässt Zölle explodieren, Börsenkurse crashen, erpresst andere Regierungen. Der Volkswirt und Nachhaltigkeitsforscher Reinhard Loske formuliert eine Vision, wie ein fairer Welthandel gestaltet werden kann, statt die gegenwärtige Wirtschaftsordnung gesundzubeten.
Zusammenfassung
Der Artikel der klimareporter° ist ein Interview mit dem Nachhaltigkeitsforscher Reinhard Loske über Europas Antwort auf Trumps protektionistische Handelspolitik. Loske kritisiert, dass Europa reflexartig die gegenwärtige Weltwirtschaftsordnung verteidigt, anstatt die Chance für eine selektive „De-Globalisierung“ und Re-Regionalisierung zu nutzen. Er argumentiert, dass die extreme Klimaerwärmung, der Biodiversitätsschwund und unfaire Austauschbeziehungen zwischen reichen und armen Staaten zeigen, dass der aktuelle Entwicklungspfad problematisch ist.
Seine zentrale These lautet, dass Europa in kritischen Bereichen wie Energie, Gesundheit und Nahrungsmitteln mehr Autonomie entwickeln sollte, basierend auf dem Subsidiaritätsprinzip: „Lasst Güter in der Heimat herstellen, wo immer es sinnvoll und praktisch möglich ist“. Konkret empfiehlt er den Ausbau erneuerbarer Energien, eine stärkere Kreislaufwirtschaft und weniger Abhängigkeit von Futtermittel- und Fleischimporten aus anderen Kontinenten.
Politisch rät Loske zu einer europäischen Strategie: „Unsere Antwort muss lauten: Europa, Europa, Europa!“ Als gemeinsamer Wirtschaftsraum mit 800 Millionen Menschen könne Europa faire Kooperationen mit Nachbarkontinenten aufbauen. Gegenüber Trump empfiehlt er eine differenzierte Haltung – man müsse den USA häufiger die Stirn bieten, aber gleichzeitig den Dialog mit interessierten US-Bundesstaaten aufrechterhalten.