Auch wenn die Commons oftmals auch naturgegebene Güter beinhalten, ist Commoning ein Prozess, der sich für Neulinge nicht immer selbstverständlich erschließt. Deswegen haben wir euch einige Lesetipps zusammengestellt, fast allesamt Open Access verfügbar — ganz im Sinne der Commons. Denn, anders als bei knappen Ressourcen, führt Teilen von Ideen und Wissen nicht zu Knappheit.
Wenn du einen Apfel hast, und ich habe einen Apfel, und wir tauschen die Äpfel, wird jeder von uns nach wie vor einen Apfel haben. Aber wenn du eine Idee hast, und ich habe eine Idee, und wir tauschen diese Ideen aus, wird jeder von uns zwei Ideen haben.
George Bernard Shaw
Die P2P-Foundation befasst sich mit den Potentialen von Peer-to-Peer-Technologien für die Gesellschaft. Deren FAQ gibt einen Überblick auf Englisch zu den meistgestellten Fragen zu den Commons und bietet damit einen guten Einstieg in das Thema. Der Blog vom Commons-Ökonomen David Bollier wiederum berichtet über die verschiedenen Commoning-Initiativen und Beispiele weltweit.
Silke Helfrich hat gleich mehrere Bücher zu den Commons mitherausgegeben und mitverfasst. Commons – Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat stellt Beiträge von über 90 Autor*innen aus rund 30 Ländern vor, welche mit einem modernen Konzept der Commons die klassische Grundannahmen der Wirtschafts- und Gütertheorie in Frage stellt.
In Die Welt der Commons – Muster des gemeinsamen Handelns, herausgegeben von Silke Helfrich, David Bollier und der Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.) erkunden die Autor*innen in diesem Band die anthropologischen Grundlagen der Commons und stellen sie zugleich als konkrete Utopien vor. Sie machen nachvollziehbar, dass alles Commons sein oder werden kann: durch Prozesse geteilter Verantwortung, in Laboratorien für Selbstorganisation und durch Freiheit in Verbundenheit.
Frei, fair und lebendig – Die Macht der Commons wiederum soll Mut machen. Es vereint ein beziehungsreiches Denken mit einer neuen Art zu handeln. Silke Helfrich und David Bollier hier überkommene Denkmuster frei und entwerfen ein Programm für ein gelingendes Miteinander, ein anderes Politikverständnis und ein sorgendes Wirtschaften. Ganz praktisch können so Häuser und Fahrzeuge in ähnlicher Weise wie die Wikipedia entstehen. Das Buch stiftet zudem an, wie ein »Commoner« zu denken. Es bietet eine Sprache für die Welt von morgen. Es verändert nicht nur die Wirtschaft und die Politik – es verändert uns.
Das Commons Manifesto von Michel Bauwens, Vasilis Kostakis, und Alex Pazaitis stellt Peer-to-Peer-Prozesse in den Vordergrund der Commons, und versucht eine Strategie hin zu Commoningproduktion zu entwickeln.
Schließlich verdeutlicht die Publikation Commons in South East Europe: Case of Croatia, Bosnia & Herzegovina and Macedonia des Institute for Political Ecology in Zagreb anhand von neun Fallbeispielen die Wirkungsgeschichte der Commons auf dem Balkan.
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Quelle: Goethe-Institut