Kategorie: Aktuelles

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  • Leben bedeutet Wandel

    Ein Klimaschutz, der um sich selbst kämpfen muss, die neue Amtszeit Trumps und Neuwahlen in Deutschland. Das Jahr 2025 steht mit einigen Fragezeichen im Gesicht vor unserer Türe. Spannend. Deshalb wollten wir von unseren Mitgliedsunternehmen wissen: „Was können wir von 2025 erwarten, was müssen wir befürchten und worauf können wir mit Zuversicht blicken“?

    „Für mich lautet die zentrale Frage für 2025, ob es gelingen wird, Frieden oder zumindest einen Waffenstillstand in der Ukraine zu erreichen“, so Andreas Merkel: „Dieser Krieg ist eine Katastrophe; nicht nur wegen des unermesslichen menschlichen Leids, sondern auch aufgrund seiner dramatischen ökologischen und ökonomischen Auswirkungen. Ähnliches gelte, so der Inhaber der Gebr. Otto Garne in Dietenheim, für weitere globale Konfliktherde wie Syrien, Israel und den Nahen Osten oder China und Taiwan. „In Deutschland blicke ich gespannt auf die Bundestagswahl im Februar. Ich hoffe auf ein klares Ergebnis, das die Bildung einer handlungsfähigen Regierung ermöglicht. Nur so können die notwendigen Schritte eingeleitet werden, um unsere Gesellschaft zukunftsfähig zu machen. Wirtschaftlich bin ich trotz aller Herausforderungen optimistisch. Ich glaube, dass die deutsche Industrie von einer regionalen Produktion profitieren kann. Das ist ein klarer Vorteil in Zeiten globaler Unsicherheiten und fragiler Lieferketten. Für unser Unternehmen sehe ich eine große Chance, unseren Fokus auf nachhaltige Produktion und Produkte weiter auszubauen. Nachhaltigkeit bleibt auch in schwierigen Zeiten ein übergeordnetes Ziel. Mit unserer Strategie, die bewusst gegen den Trend auf langfristige Werte setzt, bin ich zuversichtlich, dass wir weiterhin erfolgreich am Markt bestehen können“, so Andreas Merkel.

    Innovativ und flexibel

    Für Harald Kretschmann steht die Gaiser-Unternehmensgruppe wieder vor einer Vielzahl von Herausforderungen, aber auch Chancen „Die Digitalisierung flankiert unsere tägliche Arbeit und hilft uns unsere Arbeiten für unsere Kunden noch effizienter umzusetzen. Die Energiewende muss auch in den nächsten Jahren vorangetrieben werden. Hierbei ist es wichtig, in nachhaltige und zukunftsweisende Technologien zu investieren. Die staatlichen Förderprogramme und das Energie-Effizienzgesetz (EnEfG) unterstützen hierbei und schaffen Anreize“, so der Geschäftsführer der Julius Gaiser GmbH. Er ist sehr zuversichtlich, viel zum Klimaschutz beitragen zu können, denn sein Unternehmen und die Branche seien innovativ und flexibel: „Durch gezielte Weiterbildung unserer Mitarbeiter sind wir bestens aufgestellt, um alle kommenden Herausforderungen zu meistern. Wir sind überzeugt, dass das Jahr 2025 mit all dem, was es mit sich bringt, unser Unternehmen stärkt und uns dabei hilft, uns weiterzuentwickeln.“

    Chance für Neustart

    „Leben bedeutet Wandel. Dieses Motto bedeutet im Jahr 2025, den Wandel in Politik und Wirtschaft als eine Chance zum Neustart zu betrachten“ weiß Lars-René Schmidt. Hieraus ergäben sich für Solarteure wie die e.systeme21 GmbH ganz neue Möglichkeiten der Neukundengewinnung. „Genau diese Kunden möchten die aktuellen Rahmenbedingungen für ihre eigene Energieautarkie nutzen“, so der Geschäftsführer: „Die aktuell günstige Preislage gepaart mit der noch bestehenden Mehrwertsteuerbefreiung, kann die Amortisation einer PV-Anlage um mehrere Jahre beschleunigen und hat somit eine Anreizfunktion für Investitionen. Nichtsdestotrotz können ein starker Preisanstieg für Export-Produkte wie Solarmodule, Wechselrichter und Stromspeicher oder eine sich verändernde Steuergesetzgebung in Deutschland durch eine neue Bundesregierung nicht ausgeschlossen werden. Wo die Reise für jedes einzelne Unternehmen hingeht, liegt trotz allem in dessen individuellen strategischen Ausrichtung sowie der Umsetzungs- und Adaptions­fähigkeit.“

    Politik wird radikaler statt vernünftiger

    „Ich erwarte von 2025, dass die Selbstzerstörung der Zivilisation ungebremst voranschreitet. Der Klimawandel ist zur Klimaeskalation mutiert, denn allein die bereits in den Ozeanen, Landmassen und der Atmosphäre gespeicherte Sonnenenergie verhindert das 1,5° C-Ziel“, so Torsten Becker: „Energie ist reine Physik und exponentiell in der Wirkung. Zudem werden weitere Klimagase wie CO2, C4H, N2O und Wasserdampf den Planeten aufheizen.“ Für den Geschäftsführer der carbonauten GmbH ist die Vermeidung von CO2 nicht ausreichend, da der aktive Entzug eine komfortable Selbsttäuschung, insbesondere durch DAC Direct Air Capture, dass große Mengen suggeriert aber in der finalen Ausbaustufe mit voraussichtlich maximalen 75 Mio. Jahrestonnen nicht relevant sei. Torsten Becker: „Die Auswirkungen durch die Zerstörungen der Natur sind noch nicht abschätzbar, werden aber signifikanten Einschlag haben. Politik wird aus Selbstschutz eher radikaler als vernünftiger. Die kognitive Dissonanz, also das Wissen um das Problem und das dazu gegensätzliche Handeln, wird die komplex verwobenen Systeme in den kommenden zehn bis 20 Jahren eskalieren. Es gibt Technologien und Kapital, was wir alle nicht haben, ist Zeit.“

    Deutschland muss optimistisch werden

    Für Manfred Lehner bringen Neuwahlen neue Chancen: „Eine Regierung, die streitet, ist keine Lösung.“ Der Ausbau der Photovoltaik sei auf den ersten Blick enorm gewesen, doch fehlen Speicher oder Wandlungs­konzepte. „Wie sollen Unternehmen Investitionen planen, wenn bei negativem Strompreis Anlagen keine Vergütung mehr erhalten, ja sogar der Eigenverbrauch untersagt wird“, fragt sich der Unternehmer, der sich auf die Konzeptionierung und Montage von Mini-Photovoltaikanlagen spezialisiert hat. Und er fragt sich auch: Schafft man es 15 Millionen E-Autos bis 2030 auf die Straße zu bringen, bei gleichzeitiger Abschaffung der Förderung? Manfred Lehner: „In China hatten im dritten Quartal dieses Jahres 58 Prozent der neu zugelassenen Autos einen Stecker dran. Und wir? Ladeinfrastruktur, Neuzulassungen samt Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien müssen parallel hochfahren.“ Für ihn ist klar: „Das wirtschaftlich abgeschlagene Deutschland muss optimistisch werden.“ Dies gelinge mit weniger Bürokratie, weniger Gendersternchen, mehr Wirtschaft und Leistung, die belohnt wird: „Auch die Bürger, Verwaltungen, Regierungen und Unternehmen müssen wieder die Ärmel hochkrempeln, statt sich hinter Bürokratie zu verschanzen. Denn nicht der Sozialstaat, sondern eine starke Wirtschaftskraft hält ein Land am Laufen.“ Äußere Einflüsse seien, so Lehner, sowieso nur bedingt zu beeinflussen: „Und Donald Trump ertragen wir einfach nochmal vier Jahre.“

    Technologischer Wandel darf nicht zur Polarisierung führen

    Rainer Janz ist sicher: „Wir stehen vor der Herausforderung, die tiefgreifenden Veränderungen in Wirtschaft, Klima, Gesellschaft und Technologie in Einklang zu bringen.“ Für den Bereichsleiter Produkt- und Qualitätsmanagement der Hermann Bantleon GmbH dürfe der notwendige technologische Wandel nicht zur Polarisierung führen, sondern muss auf Ausgleich setzen – für Klima, Gesellschaft und Wirtschaft. Rainer Janz: „Ideologisch geprägte Entscheidungen könnten die deutsche Wettbewerbsfähigkeit gefährden und die Balance zwischen Klimaschutz, sozialem Fortschritt und wirtschaftlicher Stabilität ins Wanken bringen. Es braucht politische Rahmenbedingungen, die Deutschlands und Europas Stärken als Wirtschaftsstandort fördern. Mit Optimismus sollten wir auf Innovationskraft, Zusammenhalt und das Potenzial unserer Region vertrauen.“

    Verschiedene Wege einschlagen

    Klar, auch für Gabriele Renner könnte immer alles besser sein. „Lasst uns deshalb positiver und offener für neue Lösungen sein“, so die Geschäftsführerin der pervormance international GmbH: „Gerade die, die dasselbe Ziel, wie Klimaschutz, haben, sollten sich nicht so sehr über das „Wie“ auseinanderdividieren, sondern sich über ein „dass“ freuen. Es ist besser verschiedene Wege einzuschlagen, als wenn gar nichts bewegt wird, weil man sich über den richtigen Weg streitet. Lasst los und lasst uns alle etwas tun – auch wenn man es selbst vielleicht anders machen würde. „Dann“, so die Gewinnerin des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, „klappt es auch mit 2025.“

  • e.systeme21 GmbH aus Ulm erhält Umweltpreis 2024

    Für ihr herausragendes Engagement im Bereich Nachhaltigkeit wurde der Ulmer Solarteur e.systeme21 GmbH für den „Umweltpreis für Unternehmen Baden-Württemberg 2024“ in der Kategorie „Handwerk“ ausgezeichnet. Diesen überreichte Umweltministerin Thekla Walker am 4. Dezember 2024 im Rahmen einer festlichen Preisverleihung in Stuttgart.

    Der mit insgesamt 70.000 Euro dotierte Umweltpreis wird alle zwei Jahre an Unternehmen für besondere Leistungen im betrieblichen Umweltschutz und für eine vorbildliche umweltorientierte Unternehmensführung verliehen.

    Die e.systeme21 GmbH zeichnet sich als langjährig familiengeführtes, innovatives Handwerksunternehmen aus, das sich seit 2013 auf die Planung und Installation von Photovoltaikanlagen spezialisiert hat. Nach einer 18-Monatigen energetischen Sanierung und Modernisierung ist die eigene Gewerbeimmobilie im Ulmer Donautal mithilfe von Photovoltaik, Wasserstoff und Batteriespeichern komplett energieautark und zu 100% CO2-frei. Die größte Herausforderung bestand darin, die veraltete Technik im Bestandsgebäude durch neue, innovative Systeme zu ersetzen. Insbesondere für die bisherige fossile Wärmeversorgung gab es keine universelle Lösung, weshalb e.systeme21 ein maßgeschneidertes Energiekonzept entwickelte, das in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschulen in Ulm und Kempten entstand.

    Hierzu wurde ein umfassendes Power-to-Gas-Konzept mit Photovoltaik-Anlagen auf dem Firmendach und an der Fassade, Batteriespeicher, Elektrotankstellen, Wärmepumpe und Lüftungsanlage sowie intelligentem Energie-Management-System realisiert. Herzstück ist eine Elektrolyseanlage der ostermeier H2ydrogen Solutions GmbH, mit der im Sommer aus überschüssigem Strom der Photovoltaikanlage Wasserstoff erzeugt und vor Ort in Flaschenbündeln gespeichert wird, um ihn im Winter mittels einer Brennstoffzelle zur Erzeugung von Strom und Wärme zu nutzen. Dadurch konnte die CO2-Emission der e.systeme21 im Jahr 2023 teilweise und ab 2024 vollständig auf 0 t C02e gesenkt werden.

    Dabei wurde ein ganzheitliches Konzept verfolgt, dass ebenso Klimaanpassungsmaßnahmen umfasst. Die innovative Dämmung des Gebäudes reduziert nicht nur den Energieverbrauch und damit den CO2-Ausstoß, sondern schafft auch ein angenehmes Raumklima. Ein zentraler Faktor war zudem die Entsiegelung des gesamten Grundstücks durch Pflastersteine. So kann Regenwasser besser versickern, und dies kommt wiederum dem Hochwasserschutz zugute. Außerdem erfolgte eine Begrünung der Außenfassade und des Zauns, um die natürliche Kühlung und die CO2-Speicherung zu fördern.

    „Mit unserem Pilotprojekt wollen wir am lebenden Objekt zeigen, wie vollständige Energieautarkie in der Praxis funktioniert und dass sie sich rechnet. Wir möchten als eines der nachhaltigsten Unternehmen in Baden-Württemberg anderen mit gutem Beispiel vorangehen und diese zum Nachahmen animieren. Das ist unser Beitrag zur Energiewende!“

    Norbert Unterharnscheidt
    Gründer, Geschäftsführer und Gesellschafter der e.systeme21 GmbH

    Quelle: e.systeme21 GmbH, www.esysteme21.de

  • unw-Nachrichten 2024 jetzt auch online

    Wie jedes Jahr ist nun unsere Mitgliederzeitschrift erschienen. Dies ist bereits die 32. Ausgabe der unw-Nachrichten. Frisch aus dem Druck wird sie Anfang Dezember an Mitglieder und Freunde des unw versendet. Sie ist auch online verfügbar oder als gedrucktes Exemplar in der unw-Geschäftsstelle erhältlich. Falls noch nicht geschehen, senden wir auch Ihnen gerne ein Exemplar zu.

    Titelbild der unw-Nachrichten 2023Mehr Radwege, weniger Autos in den Straßen. So stellt man sich gemeinhin die Stadt der Zukunft vor. Bekommt Ulm die Kurve bei der Verkehrswende hin und wie sieht das Mobilitätsverhalten in ein paar Jahren bei uns aus? Um diese Fragen ging es bei der Stadthaus­veranstaltung des Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e. V. (unw), die 2024 unter dem Motto stand: „Wie fährt Ulm 2040?“

    Ferner stellen wir wieder zwei Mitgliedsunternehmen vor (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt – Württemberg: Seelsorge für Unternehmen / Alb-Naturenergie GmbH: Saubere Energie im Visier) und sprechen mit dem neuen Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher über das Wirken des unw, neue Radwege und darüber, ob er im Angesicht der anstehenden Großbaustellen schlaflose Nächte verbringt.

    Auch stellen wir das neue Buch unseres Gründungsmitglieds Prof. Achim Bubenzer „Opa, du hast es doch gewusst!“ vor. Es macht Mut, die Klimawende entschlossen anzupacken.

    Und schließlich bringen wir Neues aus unseren Mitgliedsunternehmen, stellen unseren Blog „initiativ“ vor sowie Informationen über Veranstaltungen und Personen aus dem unw, die uns im Jahr 2024 beschäftigt haben.

    Also: Blättern Sie rein oder stöbern Sie im Archiv!

  • Aus der WIN-Charta wird KLIMAWIN

    Die WIN-Charta, die 2014 in Baden-Württemberg ins Leben gerufen wurde, und die auch der unw durch lokale Aktivitäten unterstützt hat, hat sich als ein bedeutendes Instrument zur Förderung von Nachhaltigkeit in Unternehmen etabliert. Ihr Ziel war es, Unternehmen dabei zu unterstützen, ökologisch und sozial verantwortungsbewusster zu handeln. Mit der Einführung von KLIMAWIN ab 2024 wurde dieser Ansatz weiterentwickelt, um den Herausforderungen des Klimawandels noch effektiver zu begegnen.

    “Die KLIMAWIN ist ein Managementsystem für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Mit der Unterzeichnung der KLIMAWIN bekennen sich Unternehmen zur Einhaltung spezifischer Leitsätze, über diese jährlich zu berichten sowie ihr Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu steigern und dies sichtbar zu machen.” So definiert die Geschäftsstelle der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Stuttgart das neue Nachhaltigkeitsinstrument.

    KLIMAWIN legt einen besonderen Fokus auf die Reduktion von CO2-Emissionen und die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsstrategien. Unternehmen erhalten praxisnahe Unterstützung durch Workshops, Beratungen und speziell entwickelte Tools, um ihre Umweltbilanz zu verbessern. Ein zentraler Aspekt von KLIMAWIN ist das Ziel der Klimaneutralität bis 2040. Dies beinhaltet Maßnahmen wie die Umstellung auf erneuerbare Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Förderung umweltfreundlicher Technologien.

    Dieser Übergang von der WIN-Charta zu KLIMAWIN zeigt das verstärkte Engagement der regionalen Wirtschaft, eine umweltfreundlichere und nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Es verdeutlicht, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologisches Verantwortungsbewusstsein Hand in Hand gehen können.

    Weitere Informationen

    Weitere Informationen, Materialien und Unterstützung gibt Ihnen das Team der Klimaschutzstrategie.
    Kontakt KLIMAWIN:
    [icon name=”phone-square-alt” prefix=”fas”] 0711 126-2661
    [icon name=”envelope” prefix=”fas”] KLIMAWIN@nachhaltigkeitsstrategie.de
    [icon name=”globe” prefix=”fas”] www.nachhaltigkeitsstrategie.de/wirtschaft-handelt-nachhaltig

     

  • The tipping points of climate change – and where we stand

    Im Oktober 2020 stellte der Klimafolgenforscher Johan Rockström eine Vision vor, wie der Planet in den nächsten 10 Jahren wieder auf den Pfad der Nachhaltigkeit gebracht werden kann. Wir haben fast die Hälfte der 2020er Jahre hinter uns, die als das entscheidendste Jahrzehnt für Maßnahmen gegen den Klimawandel bezeichnet werden.

    Wie ist der aktuelle Stand der Dinge? – Rockström bietet eine aktuelle wissenschaftliche Bewertung des Zustands des Planeten und erklärt, was getan werden muss, um die Widerstandsfähigkeit der Erde gegenüber dem Druck des Menschen zu erhalten.

    Quelle: TED Talk – Vortrag in englischer Sprache, 18:35 min (www.ted.com | CC BY–NC–ND 4.0)

     

  • Entwicklung ist nicht, die planetaren Grenzen zu sprengen

    Der Artikel auf klimareporter.de diskutiert die Notwendigkeit, wirtschaftliche Entwicklung innerhalb der planetaren Grenzen zu gestalten. Auf einer Konferenz zur Gemeinwohlökonomie in Düsseldorf wurde betont, dass Kommunen eine Vorreiterrolle im nachhaltigen Wirtschaften einnehmen können. NRW-Umweltminister Oliver Krischer hob hervor, dass Klimaschutz nicht nur ein Umweltthema, sondern auch ein Menschenschutzthema ist.

    Wirtschaftsministerin Mona Neubaur betonte die Bedeutung einer klugen Anwendbarkeit nachhaltiger Maßnahmen, während Silja Graupe von der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in Koblenz mehr Demut und Anerkennung der Wandelbarkeit des Lebens forderte. Sie kritisierte das Bildungssystem und forderte experimentelle Praktiken wie das bedingungslose Grundeinkommen, um echte Veränderungen zu bewirken¹.

    Mehr dazu in den Artikeln

    (1) Entwicklung ist nicht, die planetaren Grenzen zu sprengen. (klimareporter.de, 10.07.2024) 
    (2) Deutschland unterm CO₂‑Limit, aber noch nicht auf dem Klimapfad. (klimareporter.de, 04.01.2024) 

  • „Wir brauchen das Verständnis der Bürgerschaft“

    Mehr Radwege, weniger Autos in den Straßen. So stellt man sich gemeinhin die Stadt der Zukunft vor. Bekommt Ulm die Kurve bei der Verkehrswende hin und wie sieht das Mobilitätsverhalten in ein paar Jahren bei uns aus? Um diese Fragen ging es bei der diesjährigen Stadthausveranstaltung des Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung  e.V. (unw), die 2024 unter dem Motto stand: „Wie fährt Ulm 2040?“
    Sie ist das Zugpferd eines jeden unw-Jahres. Und zur Tradition gehört auch, dass der Oberbürgermeister jedes Jahr die Schirmherrschaft der Stadthausveranstaltung übernimmt. In diesem Frühjahr tat dies zum ersten Mal das neue Stadtoberhaupt Martin Ansbacher, der das Thema Mobilität so kontrovers und auch emotional diskutiert sieht, wie kaum ein anderes. Er sagte in seinem Grußwort: „Eine gewichtige Rolle für die Reduzierung der CO2-Emissionen spielt die Fahrradmobilität und in dem Zusammenhang vor allem ein sicheres und funktionierendes innerstädtisches Radwegenetz.“

    Grabenkämpfe beenden

    Zudem sei, so Ansbacher, ein guter ÖPNV mit attraktiven Angeboten und angemessener Tarifstruktur ein wichtiger Bestandteil der Mobilitätswende: „Wichtig ist also, dass wir die ideologischen Grabenkämpfe der vergangenen Jahre beenden. Auto- und Fahrradfahrer dürfen nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden.“

    Der unw-Vorsitzende Prof. Dr. Martin Müller verwies in seiner Begrüßung auf die aktuelle Klimabilanz der Stadt Ulm, in der zu sehen sei, dass der Verkehr zulege, die Klimaziele aber auch im Verkehr eingehalten werden müssen. Gerade in diesem Sektor gebe es unterschiedlichste Interessen, so dass die Diskussion deshalb schon immer sehr emotionalisiert war: „Dies zeigt sich ja auch an den Bürgerinitiativen für Tempo 50 und gegen mehr Fußgängerzonen. Doch Studien zeigen, dass man den ÖPNV ausbauen, preiswert machen sowie die Fahrradwege ausbauen kann und die Menschen jedoch noch immer mit dem Auto fahren können.“ Ein Umdenken könne eventuell durch Parkraumbewirtschaftung oder eine teure City Maut stattfinden. Martin Müller: „Die Frage also ist, wie man das in einer Stadt schaffen kann, ohne die Bürgerschaft zu spalten.“

    Es bleibt nicht viel Zeit

    Elke Zimmer, Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Verkehr stellte klar: „Kohlendioxid-Emittent Nummer eins in unserem Land ist und bleibt mit einem Drittel der Ausstöße der Verkehrssektor.“ Das Land möchte deshalb in diesem Bereich die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent senken: „Eine riesige Herausforderung. Doch das Ziel ist machbar. Allerdings bleibt nicht mehr viel Zeit.“ Bis zu diesem anberaumten Zeitpunkt müsse zum Beispiel jedes zweite Auto klimaneutral fahren, der ÖPNV verdoppelt und jeder zweite Weg selbstaktiv mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden, so die Politikerin in ihrem Vortrag. Die Transformation hin zur nachhaltigen Mobilität brauche zugleich die Antriebswende, sprich eine Elektrifizierungsstrategie für Pkw und Lkw, inklusive systematischem Aufbau von Ladeinfrastrukturen und deutlichen Vorteilen für klimaneutrale Fahrzeuge. Elke Zimmer: „Klar ist, dass die Landesregierung das alles nicht alleine schaffen kann. Die über 1.000 Kommunen im Land sind deshalb enorm wichtige Partner für die Verkehrswende.“ Hier beschreite Ulm bereits innovative Wege: „Eine der ersten vom Land geförderten E-Quartierhubs befindet sich in ihrer Stadt und ich bin überzeugt, dass das Beispiel weiter Schule machen wird. Ulm zeigt an dieser Stelle, wie eine umsichtige Verkehrsplanung Klimaschutz und Lebensqualität miteinander verbinden kann.“

    20 neue Radschnellwege

    Im Fokus der Landesplanungen stehe auch die Aufwertung von Schulwegen. Schülerinnen und Schüler sollen laut der Staatssekretärin so sicher wie möglich und vor allem zu Fuß zur Schule kommen: „Ganz ehrlich: Elterntaxis sind eine Erfindung, die man am besten schnell wieder abschafft.“ Zudem wolle das Land Radschnellwege, die für flottes Fahren mit den E-Bikes geeignet sein sollen, als Straßen klassifizieren. Die bisherigen Radwege seien hierfür ungeeignet: „20 Radschnellwege bis 2030 ist unser Ziel“. Wenn man dem Thema der Stadthausveranstaltung folgend in das Jahr 2040 blicke, dann spiele für Elke Zimmer das Thema Digitalisierung eine entscheidende Rolle: „Was hier vor uns liegt, können wir uns im Moment noch gar nicht so recht vorstellen.“ Sie denke hierbei zum Beispiel an durch KI gesteuerte Ampelsysteme, einheitliche Mobilitäts-Apps und auch deutlich verbesserte Online-Buchungssysteme für zum Beispiel Carsharing-Angebote. Elke Zimmer: „Ich hoffe, dass wir 2040 beim Thema Digitalisierung alle Menschen mitgenommen haben.“ Und sie hoffe, dass es dann nicht mehr den Irrglauben gebe, dass man aufgrund der Daten zum eigenen Mobilitätsverhalten unrechtmäßig kontrolliert oder überwacht werde. Zudem biete die Digitalisierung Chancen bei der Weiterentwicklung des autonomen Fahrens, insbesondere im ÖPNV und Transportbereich. Elke Zimmer: „Das kann eine Lösung sein, um Fahrer zu ersetzen, die man aufgrund des Fachkräftemangels nicht mehr finden wird.“ Die Politikerin ermutigte das Publikum im Stadthaus dazu, im Bereich Mobilität offen zu sein und Neues auszuprobieren: „Unsere Kinder werden es uns danken.“

    Wie bekommt man in Ulm die Verkehrswende hin? Darüber diskutierten bei der diesjährigen Stadthausveranstaltung (von links) Elke Zimmer, Staatssekretärin im baden-württembergischen Verkehrsministerium, Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher, Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr GmbH und Nicolai Jürgens vom Verkehrsclub Deutschland Baden-Württemberg (VCD). Moderiert wurde der gut besuchte Abend von Andreas Rebholz von der Universität Ulm (ganz links). Foto: Stefan Loeffler

    Verkehrswende statt Antriebswende

    Herzstück der Stadthausveranstaltung ist seit jeher die Podiumsdiskussion, die an diesem Abend von Andreas Rebholz von der Universität Ulm geleitet wurde. Auf der Bühne saßen neben Staatssekretärin Elke Zimmer auch Oberbürgermeister Martin Ansbacher, der spontan für den verhinderten Baubürgermeister Tim von Winning einsprang, sowie Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr GmbH. Mit dabei war auch Nicolai Jürgens von der Ortsgruppe Ulm/Alb-Donau des Verkehrsclub Deutschland Baden-Württemberg  e.V. (VCD).
    Er machte deutlich, dass sich der VCD nicht für eine Antriebs-, sondern für eine Verkehrswende einsetze: „Wir wollen zukünftig nicht im Stau von E-Autos stehen, sondern bessere Fuß- und Radwege.“ Keine Unfalltoten mehr, das sei das große Ziel: „Doch mit den bestehenden Konzepten kommen wir da noch nicht hin. Deshalb brauchen wir zuallererst gut ausgebaute Infrastrukturen.“ Wenn die Eltern nicht sicher sein können, dass ihre Kinder wohlbehütet zur Schule kommen, werden sie sie weiterhin mit dem Auto dorthin bringen, ist sich Nicolai Jürgens sicher. Auch wenn die Konzepte gut seien, so sei der Radverkehrsanteil in der Stadt mit etwa zehn Prozent noch immer viel zu gering.

    Gesicherte Finanzierung fehlt

    Für Elke Zimmer benötige es beim Ausbau der Infrastruktur der Radwege erst einmal die dazugehörige Einigung innerhalb der Stadtgesellschaft: „Denn die Umnutzung vorhandener Flächen bedeutet eben immer auch, dass man diese Bereiche jemand anderem wegnimmt.“
    Ohne klar gesteckte Ziele kann es für Ralf Gummersbach keine langfristigen Lösungen geben, auch wenn sie nicht einfach zu erreichen seien: „Ich kann heute nicht sagen, ob wir es wie geplant schaffen, die Fahrgastzahlen in Ulm bis 2030 zu verdoppeln.“ Ideen gebe es jedoch zuhauf. Dazu zähle unter anderem auch die Verlängerung der Straßenbahnfahrzeuge, ein Projekt, das sogar vom Land gefördert werden würde: „Damit könnten wir mit einem Schlag eine Kapazitätserhöhung von 25 Prozent erreichen.“ Zudem sei ein neues Stadtbusnetz mit Neu-Ulm geplant. „Auch das wird viele Menschen in den ÖPNV bringen. Was uns im Moment jedoch bremst, ist eine gesicherte Finanzierung“, so Ralf Gummersbach.
    Auf eine Frage aus dem Publikum, ob man nicht gerade in den Abendstunden die Taktzeiten der Busse und Bahnen zum Beispiel auch mit fahrerlosen Zügen erhöhen könne, antwortete der SWU-Verkehrschef skeptisch: „Selbst die Hersteller von Straßenbahnen gehen zum momentanen Zeitpunkt nicht davon aus, dass in den kommenden zehn Jahren autonom fahrende Straßenbahnen eingesetzt werden können.“ Ein dringendes Problem sei zudem fehlendes Fahrpersonal.

    Mehr Parkplätze bedeutet mehr Autos

    Auch wenn sich an dem Abend alle Teilnehmer auf dem Podium weitestgehend einig waren, dass der Radverkehr priorisiert werden soll, wird die Adenauerbrücke nun bald um zwei Fahrstreifen erweitert, eine neue Tiefgarage am Hauptbahnhof wurde gebaut. Also doch keine Autos raus aus der Stadt? Für Martin Ansbacher keine Frage: „Wir können eine nachhaltige Mobilitätwende nur mit einem gut ausgebauten Radwegenetz schaffen.“ Daran müsse man für die Zukunft festhalten, auch wenn in der Vergangenheit andere Entscheidungen getroffen wurden, so der Oberbürgermeister. Nicolai Jürgens führte ein plakatives Beispiel an: „Wenn wir 500 Parkplätze unter dem Hauptbahnhof in einer Tiefgarage anbieten, dann führt das dazu, dass diese Plätze auch genutzt werden.“
    Martin Ansbacher erachtet die Vollendung des Parkhausringes als sinnvoll: „Es bringt ja nichts, die Autos zu verteufeln, sondern wir müssen den Pkw-Verkehr als einen Teil eines zukunftsfähigen Gesamtkonzeptes begreifen.“
    Diskutiert wurde an dem Abend auch, ob man nicht durch eine deutliche Anhebung der Parkgebühren, so wie dies in Paris gemacht wurde, den Individualverkehr in der Stadt eindämmen könne. Martin Ansbacher: „Das kann man machen, wenn man vorher eine Einigung erzielt hat, denn es gibt bei solchen Entscheidungen immer verschiedene Standpunkte und Meinungen.“ Dass es in der Stadtgesellschaft Konsens gibt im Bereich Mobilität, liegt dem Stadtoberhaupt persönlich sehr am Herzen – gerade im Blick auf die kommenden Jahre: „Ulm wird eine große Baustelle sein.“ Denn trotz anstehender Brückensanierungen und baulicher Maßnahmen zur Umsetzung der Landesgartenschau 2030 müsse die Innenstadt eben immer erreichbar bleiben: „Für diese Herausforderungen brauchen wir Verständnis in der Bevölkerung.“

  • Solawi Donau-Iller auf der Suche nach Gemüsedepots in Ulm

    Die Initiative “Solidarische Landwirtschaft (Solawi) Donau-Illler” kooperiert mit dem Bioland-zertifizierten Hofgut Neubronn und hat in Ulm und Neu-Ulm rund 70 bis 80 Anteilsnehmer:innen. Die Idee der Solawi basiert darauf, dass sich Anteilsnehmer:innen und Landwirt das unternehmerische Risiko teilen, indem monatlich ein fester Betrag an den Landwirt gezahlt wird und die Ernte je nach saisonalem Ertrag untereinander aufgeteilt wird. Ein weiterer solidarischer Aspekt ist, dass die einzelnen Awi teilhaben.

    Einmal pro Woche werden mehrere Gemüsedepots in Ulm und Neu-Ulm beliefert, beinteilsnehmer:innen in einer Bieterrunde den Betrag festlegen, den sie zahlen möchten. In Summe muss am Ende der vom Landwirt für das Wirtschaftsjahr benötigte Betrag zusammenkommen. So können auch Menschen mit geringem Einkommen an der Sola denen die Anteilsnehmer:innen ihr Gemüse selbst abholen kommen. Näheres zu Solawi Donau-Iller finden Sie hier: https://www.solawi-donau-iller.de/

     

    Die Solawi Donau-Iller ist nun auf der Suche nach einem oder mehreren weiteren Gemüsedepots in Ulm. Diese Depots müssen folgende Anforderungen erfüllen:

    – den Zutritt von Nagetieren nach Möglichkeit verhindern;
    – relativ frostsicher sein und optimal wäre es auch, dass es im Sommer nicht zu warm darin wird;
    – möglichst mit einem kurzen Weg vom Transportfahrzeug zur Gemüseauslage versehen sein;
    – die Transportkisten sollten darin eine Woche gelagert werden können, weil das Leergut bis zur neuen Lieferung im Depot verbleibt;
    – möglichst Nachts anfahrbar sein, weil die Auslieferung des Gemüses in den Nachtstunden erfolgt;

    – tagsüber sollte es gut zugänglich sein, so dass ca. 20 Abholende zu vereinbarten Öffnungszeiten ihr Gemüse abholen können.

     

    Bisher haben sich zum Beispiel von außen zugängliche Kellerräume, Schuppen, Garagen mit Zahlenschloss oder entsprechend große Flächen in zugänglichen Tiefgaragen bewährt.

     

    Für die Sauberkeit und Ordnung im Depot tragen die Abholenden die Mitverantwortung. Das kann und darf nicht die Aufgabe von demjenigen sein, der das Depot zur Verfügung stellt. Das Orgateam der Solawi Donau-Iller kann eine kleine monatlichen Miete anbieten. Details müssen im Einzelnen vereinbart und festgelegt werden.

     

    Wenn Sie diese solidarische Initiative gerne mit einem geeigneten Raum unterstützen und/oder womöglich selbst Mitglied werden möchten, melden Sie sich gerne bei uns im Agenda-Büro oder direkt bei koordination@solawi-donau-iller.de.

  • Südwesten: 2023 brachte neuen Rekord beim Photovoltaikausbau

    Baden-Württemberg hat 2023 einen neuen Rekord beim Photovoltaikausbau erreicht, mit rund 1.860 Megawatt neuer Leistung und 140.000 neuen Solarstromanlagen. Diese Zahlen markieren ein Plus von etwa 130% gegenüber dem Vorjahr. Trotz des Erfolgs betont das Solar Cluster Baden-Württemberg, dass die aktuellen Anstrengungen verdoppelt werden müssen, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Dafür sind jährlich rund 4.000 Megawatt nötig. Der Verband fordert von der Politik zusätzliche Maßnahmen, um diesen Bedarf zu decken. Für weitere Details besuchen Sie bitte Solar Cluster Baden-Württemberg.

     
     
  • Erneuerbare Energien in Deutschland

    Die Publikation des Umweltbundesamts zu erneuerbaren Energien 2024 liefert wichtige Einblicke in den aktuellen Stand, Herausforderungen und zukünftige Perspektiven der erneuerbaren Energie in Deutschland. Es umfasst Themen wie technologische Entwicklungen, politische Rahmenbedingungen, ökonomische Aspekte und deren Beitrag zum Klimaschutz. Diese Veröffentlichung ist ein essentieller Leitfaden für alle, die an der Energiewende und der nachhaltigen Entwicklung Deutschlands interessiert sind. Für detaillierte Informationen und die vollständige Lektüre, besuchen Sie bitte die Publikation des Umweltbundesamts.